Sines

Am Freitag, 03.09.21, lichten wir den Anker und verlassen nach einer Woche die Bucht bei Cascais. Uns hat die Stadt sehr gefallen, aber nun zieht es uns weiter Richtung Süden. Wir tuckern langsam aus der Bucht auf den ruhigen Atlantik hinaus. Zunächst sorgt der Motor für unser Fortkommen, später setzt der vorhergesagte leichte nordwestliche Wind ein. Wir rollen die Genua aus, dann nehmen wir das Großsegel hinzu und genießen einen sonnigen Tag auf See. Wir passieren die Landspitze Kap Espichel und bestaunen das dortige Wolkenspiel.

Kurz bevor wir unser heutiges Ziel, die Marina in Sines, erreichen, lässt der Wind immer mehr nach, so dass wir die Segel bergen und den Motor starten. Nach 54 Seemeilen machen wir um 18.00 Uhr in der Marina fest.

In Sines leben etwa 13.000 Menschen und die Stadt liegt auf einem Felsen. Wir müssen also Treppen steigen, wenn wir die historische Altstadt und die Burg erreichen wollen. Von hier oben haben wir aber einen schönen Blick auf die Bucht. Sines hat einen bedeutenden Tiefwasserhafen. Es werden in erster Linie Erdöl und Erdgas umgeschlagen. Ab 2004 wurde auch ein Containerterminal errichtet.

Wir haben inzwischen einen größeren Einkauf erledigt, Diesel getankt und Wäsche gewaschen. Die Marina verfügt über zwei 10-Kilo-Waschmaschinen und einen 10-Kilo-Wäschetrockner. Ein Durchgang kostet jeweils 4 Euro. Hat prima geklappt, das Thema Wäsche konnte schnell abgehakt werden.

Bei südlichen Winden, die derzeit vorherrschen, liegen wir in der Marina etwas unruhig. Mal sehen, wann der nördliche Wind zurückkehrt und wo es uns dann hinweht. Wir hatten geplant, weiter südlich an die Algarve nach Sagres und Lagos zu segeln. Aber wie wir heute erfahren haben, hat es in dem Seegebiet vorgestern drei unangenehme Begegnungen von Segelyachten mit Orcas gegeben. Die Tiere haben sich für die Ruder interessiert und diese zum Teil stark beschädigt bzw. abgeknickt. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden, die manöverierunfähigen Yachten wurden von den Seenotrettern in den Hafen geschleppt. Ich glaube, das Seegebiet sollten wir meiden.