Zwischen Baum und Borke

Seit dem letzten Blogbeitrag sind mehrere Monate ins Land gegangen. Es wird also Zeit, dass ich mich mal wieder melde. Derzeit fühlt es sich so an, als würde ich mich zwischen Baum und Borke befinden. Der „Baum“ ist Bremen, die „Borke“, ist, na klar, die Thalassa.

Es gibt in Bremen viel zu tun, aber wir beklagen uns nicht. „Wat mutt, dat mutt.“ sagen die Norddeutschen – Was muss, das muss. Wir haben schon viel geschafft und freuen uns, wenn wir hin und wieder zur Thalassa fliegen können.

Im Februar konnten wir wieder an Bord sein, und unser jüngster Sohn mit Frau und Kind kamen zu Besuch. Gemeinsam verlebten wir eine sehr schöne Zeit, und unser acht Monate alter Enkel bekam natürlich die meiste Aufmerksamkeit. Wir hatten einen Kinderhochstuhl gekauft, so dass alle relativ entspannt am Tisch sitzen konnten. Eine lohnende Anschaffung. Die Doppelkoje wurde mit einem Bettgitter gesichert, die beiden Treppen vom Salon in die Rümpfe wurden mit Koffern versperrt. Der Kinderwagen fand bequem im Cockpit Platz. Und natürlich hatten die Eltern und Großeltern den Kleinen immer im Blick.

Wind und Wetter waren nicht ganz auf unserer Seite, so dass wir mehr mit dem Mietwagen als mit der Thalassa unterwegs waren. Wir haben u. a. den Palmitos Park besucht, das Aquarium in Las Palmas, haben an einer Führung durch die Rumfabrik in Arucas teilgenommen, waren in Mogan am Strand, in Las Palmas in der historischen Altstadt und auch in Tejeda, unserem Lieblingsdorf auf Gran Canaria. Zu einem Ankerausflug mit der Thalassa hat es dann doch noch gereicht, und Ingo hat dabei die Gelegenheit genutzt, um das Unterwasserschiff zu putzen.

Ausflug nach Mogan – durch die blühenden Gassen in der Marina schlendern,
Die Dünen von Maspalomas besuchen
Vor Anker zu dritt im Trampolin
Ein Besuch im Lieblingsdorf Tejeda muss sein.

Auch die schönste Zeit ist irgendwann zu Ende, und die Drei reisten nach zwei Wochen wieder ab. Wir haben die verbleibende Zeit bis zu unserer Abreise für einige Bootsarbeiten genutzt:

An Backbord hatte die Scheibe der vorderen Luke einen Sprung und musste ersetzt werden.
Arbeit erledigt – neue Luke eingebaut.
Die Lackierung des Cockpittisches hatte durch die Sonneneinstrahlung gelitten und musste aufgefrischt werden.
Glänzt wieder
Die Fender mussten geputzt und anschließend mit einem Bezug versehen werden.

So gibt es auch an Bord der Thalassa nicht nur Entspannung, sondern eben auch viele Instandhaltungsarbeiten.

Die Thalassa ist in der Marina in Las Palmas gut aufgehoben. Wir müssen uns eigentlich keine Sorgen machen, aber nach sechs bis acht Wochen werde ich dann doch unruhig und muss nach dem Rechten sehen. So sind wir Ende April wieder Richtung Boot aufgebrochen. Außer dem Calima-Staub, der das Boot, wie nicht anders zu erwarten, bedeckte und gut abgespült werden konnte, war die Thalassa unversehrt. Auch diesmal gab es einiges an Bord zu tun. So waren die Außenborder an der Reihe, die beide nicht richtig rund liefen. Nach einem Tag Tüftelei waren die Probleme behoben. Aber auch die beiden Einbaumotoren bedurften der Zuwendung, und eine große Inspektion wurde den beiden zuteil.

Natürlich kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Besuche bei Bekannten, die derzeit mit ihren Booten hier in der Marina liegen, sind eine sehr schöne Abwechslung. Außerdem hatten wir Besuch von Raimund und seiner Familie, die gerade ihren Urlaub auf Gran Canaria verbringen. Raimund haben wir vor zehn Jahren auf den Kap Verden kennengelernt, kurz vor unserer Atlantiküberquerung. Mit seinen zwei Cousins und der „Cello“ war er ebenfalls auf dem Weg in die Karibik. Der aufmerksame Leser unseres damaligen Blogs (unsereauszeit.de) und unseres Buches „14 Monate Sommer“ erinnert sich an die „Cellisten“, wie wir die Drei nannten. Das war ein besonders schönes Wiedersehen – Raimund jetzt als Familienvater zu erleben!

Ines, Raimunds Frau, hat uns fotografiert: Raimund stehend mit Mila auf dem Arm, Janis sitzt im Hochstuhl, und ihren Freund Ralf (ganz rechts) haben sie auch mitgebracht. Das war ein sehr schöner Nachmittag!

Ein paar Tage sind wir noch an Bord und hoffen auf guten Segelwind, bevor es zurück nach Bremen geht, zu den Kindern, dem Enkel, der Familie, den Freunden und auch zu den Aufgaben, die dort auf uns warten.