Ausrüstung

Was zeichnet die Ausstattung unserer „Amazone”  für eine Langfahrt  aus?

I.       Rumpfkonstruktion

–        Gemäßigter Langkieler für ruhiges Seeverhalten

–        Keine Kielbolzen die lecken könnten, da der Bleiballast in den Rumpf eingesetzt ist

–        Komplett massives GFK-Rumpfmaterial (18 mm dick im Wasserpass-bereich)

–        Wassertank (250 l) und Dieseltank (120 l) unterhalb der Bodenbretter

–        Edelstahlruder durch ein EdelstahlSkeg geschützt

–        Abschlagbares Kutterstag mit Ratschenspanner

–        Zum Schutz des Rumpfes noch eine Teakscheuerleiste mit Messingschiene

Als wir gut 200 Seemeilen vor Bermuda mit 6 Knoten Fahrt mit einem schlafenden Wal kollidiert sind, waren wir sehr froh, dass wir trotz knallendem Aufschlag unseres Ruders auf dem Wal ohne Schaden einfach weitersegeln konnten. Der soliden Konstruktion sei Dank!

II.     Kutterrigg und Segelgarderobe

Das nachgerüstete Kutterstag (7 mm) ist am Unterwant eingehakt und kann leicht mit Hilfe des Wichard-Schnellspanners montiert werden.

Je nach Wind können die noch nicht eingesetzte leuchtend orangefarbene Sturmfock (6 qm) die Selbstwendefock (18 qm) oder die Genua III (28 qm) am Kutterstag gefahren werden.

Unter normalen Windbedingungen wird die Rollgenua (36 qm) an der Rollreffanlage von Harken eingesetzt. Zum optimalen UV-Schutz wird sie im Hafen mit einem Schlauch überzogen.

Zum Vorsegeltrimm stehen vier Fockleitschienen und zwei 46er und zwei 40er Winschen zur Verfügung.

Es sind zwei Großsegel vorhanden: 1 x mit zwei Reffreihen (23 qm) und 1 x mit drei Reffreihen (22 qm)

III.          Flautenschieber

Bei Flaute kommt der mit 27 KW/37PS starke Volvo D2-40F zum Einsatz, Inbetriebnahme April 2018. Damit er beim Segeln nicht bremst, ist er mit einem 2018 überholten SPW Verstellpropeller ausgestattet.

Für den ruhigen Lauf ist er auf Gummis gelagert und mit einer Combiflexkupplung mit der Welle verbunden.

IV.      Crewmitglieder Peter und Ray

Zur Entlastung der Stammcrew kommt unter Segeln Peter (Windpilot Pacific von Peter Foerthmann) und unter Motor Ray (Raymarine Autopilot SPX-5) zum Einsatz.

V.    Komfortables Ankergeschirr für den ruhigen Schlaf vor Anker

Die elektrische 1000 W Ankerwinde, 8 mm Kette (60 m feuerverzinkt mit erhöhter Bruchlast  50 kN von der Kettenfabrik Unna), 20 kg SPADE und 15 kg Rocna Anker.

VI.    Aufgepeppte Ausstattung

Die Vinylplatten im Innenbereich vor den isolierten Rumpfflächen wurden durch lackierte Wegerungsplatten ersetzt. Ebenfalls wurden erneuert: Polster, Salontischplatte, Kleiderschranktüren, Türen vom Niedergang, Gasherd, Pinne Kartentischplatte, Pantrybeschichtung.

Für den Schlaf unterwegs sind die 2 m langen Kojen im Salon mit Leesegeln ausgestattet.

Zum sicheren Ein- und Ausstieg wurden die Sparstufen beim Niedergang durch zwei breite Teakstufen ersetzt.

Die Spritzkappe, das Segelkleid und die Kuchenbude wurden für den Sonnen- und Regenschutz durch ein Bimini ergänzt.

Verchromte Fenster wurden neu verchromt und eloxierte Fenster wurden neu eloxiert.

Außen wurden die Plexiglasscheibe in der Schiebeluke und die Teakholzplatten im Cockpit ausgetauscht. Die verwitterten Mahagonihandläufe auf dem Kajütdach wurden durch pflegeleichte Teakhandläufe ersetzt. Ebenfalls pflegeleicht ist unsere Fußreling, die nur beim Prototyp und unserem Hanseat 70 aus Teak anstelle von Mahagoni ausgeliefert wurden.

Der Mast wurde 2010 komplett überholt, lackiert und mit neuen Wanten und Stagen ausgerüstet. Die Püttingbügel und die komplette Reling mit Füßen wurden 2006 erneuert.

VII.          Navigatorisches Sorglospaket

Für die perfekte Orientierung bei Nacht und Nebel werden dem 8“ großen Plotter sowohl detailgetreu C-Map Karteninformationen als auch RADAR-Signale  und AIS-Symbole angezeigt.

Zur Kollisionsverhütung können vielfältige Alarmfunktionen eingeschaltet werden und andere Schiffe jederzeit per UKW-Funkgerät mit DSC zur Kursabsprache angerufen werden. Damit ausweichpflichtige Seeschiffe gar nicht erst zu nahe kommen, sendet der AIS-Transponder Position, Kurs und Geschwindigkeit der „Amazone”  an alle Schiffe im Umkreis von bis zu 30 Seemeilen.

Zur Notfallmeldung gibt es nicht nur eine Notfalltaste am Funkgerät, sondern auch noch für den AIS-Transponder eine PAN-PAN Meldetaste.

Permanent ist noch ein Wetterempfänger NASA-Clipper 147 eingeschaltet, der nationale und internationale Wetter- und Warnmeldungen aufzeichnet, die jederzeit abgerufen werden können.

VIII.     Unabhängige Energieversorgung

Als Quellen für unseren Energiebedarf unserer Navigationselektronik, Ankerwinde mit 1.000 W,  und unserem Crewmitglied Ray (Autopilot) haben wir ein Solarpaneel mit 50 Wp und die Lichtmaschine des Motors mit 115 A. Zusätzlich sind ein 20 Ampere und ein 40 Ampere Ladegerät vorhanden.

Für die Stromkreise, die je nach Bedarf auch zusammengeschaltet werden können, stehen Kapazitäten für die folgenden Batterien zur Verfügung:

  1. Starterbatterie 1 x 90 Ah, Säure geschlossen
  2. Verbraucherbatteriebank 2 x 150 Ah, AGM Carbon
  3. Zusatz-Verbraucherbatteriebank 2 x 150 Ah AGM

Zur Überwachung der Batteriebänke werden zwei Batteriemonitore eingesetzt.

IX.     Abgerundete Sicherheit

Die erwähnten Ausstattungsmerkmale zeigen schon ein sehr hohes Maß an Sicherheit unserer „Amazone”  im Verhältnis zu anderen Schiffen, bei denen das eine oder andere Ausstattungsmerkmal fehlt. Dennoch kann niemals ein Worst Case wie Feuer oder Wassereinbruch ausgeschlossen werden.

Daher haben wir verschiedene Arten von Feuerlöschern und eine Feuerlöschdecke sowie eine elektrische und eine manuelle Lenzpumpe an Bord.

Für die persönliche Sicherheit gibt es Sicherheitsleinen und Befestigungsaugen zum Einhaken an Bord.

Weitere Informationen: Hier