Segeln mit dem „Doppel-Wumms“

Er kam nicht überraschend, sondern mit langem Vorlauf und trotzdem war er schmerzhaft – der endgültige Abschied von der Amazone auf Lanzarote. Sie bleibt noch eine Weile dort, bis sie der neue Eigentümer in die Niederlande überführen wird. Farewell, my love!

Für uns war es nach den erfolgreichen Probefahrten mit der Thalassa an der Zeit, die Marina Rubicon vorerst zu verlassen. Nachdem wir zwei Nächte vor Anker in der Bucht beim Papagayobeach verbrachten, setzten wir die Segel und ließen uns bei achterlichem Wind nur mit der Genua nach Fuerteventura ziehen. Ein schöner erster Segeltörn bei besten Bedingungen und nach 68 Seemeilen fiel der Anker in der Bucht bei Morro Jable.

Kurz nach Sonnenaufgang gehen wir bei Morro Jable (Fuerteventura) Anker auf
und segeln nach Las Palmas (Gran Canaria).

Am nächsten Morgen ging es gleich weiter. Bei raumem Wind von vier Beaufort, in Böen sechs, setzten wir das Großsegel im ersten Reff und rollten die Genua nicht ganz aus. Und schon ging die wilde Fahrt los! Die Amazone segelt anmutig, schneidig elegant, gutmütig und geradezu harmlos. Die Thalassa hingegen strotzt vor Kraft. Da rauscht und brodelt es an den beiden Hecks, hin und wieder knallt eine Welle zwischen den Rümpfen ans Boot. Ich habe im Steuerbord-Bugkorb gesessen und gestaunt, wie kraftvoll und zugleich mühelos diese Masse Boot durch die Wellen geht.

Der Skipper einer französischen Yacht hat uns zufällig fotografiert. Wir haben uns in der Marina wieder getroffen und so kamen wir zu den schönen Fotos.
Merci beaucoup, Monsieur!

Nach einem wiederum ganz herrlichen Segeltag erreichten wir nach neun Stunden und 60 Seemeilen Las Palmas auf Gran Canaria. Hier werden wir Besuch von der Familie bekommen und uns um den Mast und das stehende Gut kümmern. Ein großes Projekt, wir werden berichten.

In der Marina Las Palmas hatten wir eine ganz besondere Begegnung. Asha und Helge sind 2014 mit ihrer Gegenwind, einer Hanseat 70, in Kiel zur Weltumseglung aufgebrochen. 2014, als wir auf der Atlantikrunde waren, sind wir uns nicht begegnet. Aber wir haben ihre Reise virtuell begleiten können, weil sie all die Jahre einen Blog führen, den wir auch schon lange verlinkt haben. Nun haben sie auf Gran Canaria ihre Kurslinie gekreuzt und somit die Weltumseglung erfolgreich gemeistert. Natürlich gibt es viel zu erzählen.

Herzlichen Glückwunsch, ihr Drei!