Wartezeit auf Ersatzteile nutzen

Die Wochen gehen ins Land und wir warten auf verschiedene Ersatzteile, ohne die wir nicht ablegen können. Ganz oben auf der Dringlichkeitsliste steht die Dieseleinspritzpumpe des Backbordmotors. Der Werftmonteur hatte sie ausgebaut, da er sie als weitere Verursacherin der Diesellecks ausgemacht hat. Die Pumpe wurde zur Reparatur geschickt, was nur fünf Tage dauern sollte. Wir erhielten die Nachricht, dass Ersatzteile benötigt würden, die erst im April 2023 verfügbar seien. Eine neue Pumpe würde 2.500 Euro kosten und wäre sofort lieferbar. Nein, danke. Wir versuchen, die alte Pumpe in Deutschland schneller reparieren zu lassen. In Kürze bekommen wir Besuch aus Deutschland und wir hoffen inständig, dass die reparierte Pumpe im Gepäck sein wird.

In der Zwischenzeit liegen wir aber nicht faul in der Sonne, sondern arbeiten die To-do-Liste weiter ab – und erledigen auch Dinge, die gar nicht auf der Liste stehen. Papierkram muss gemacht, Bestellungen müssen zusammengestellt werden. Hin und wieder gönnen wir uns auch einen freien Tag, gehen im Marinapool schwimmen und treffen uns mit anderen Seglern. Dieser Austausch mit Gleichgesinnten ist unterhaltsam, interessant, informativ und macht Spaß. An sozialen Kontakten mangelt es uns definitiv nicht.

Am vergangenen Wochenende fand in Cuxhaven die Jahreshauptversammlung und der Festabend des Trans Ocean statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde Bobby Schenk mit dem Ocean Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Wir haben ihm per Mail gratuliert und uns als neue Eigner „seiner“ Thalassa zu erkennen gegeben. In einem sehr netten Telefonat haben wir uns dann mit ihm unter anderem über die Thalassa ausgetauscht. Ich war schon ein bisschen aufgeregt, mit dem „Blauwasserpapst“ bzw. der „Ikone der Blauwassersegler“, wie er oft bezeichnet wird, zu telefonieren. Mangels Ansprechpartnern müssen wir die verschiedenen Rätsel und Geheimnisse, vor die uns das Boot so manches Mal stellt, alleine lösen. Da war es ungemein wohltuend, mit jemandem sprechen zu können, der das Boot wie kein anderer kennt. Natürlich ist er nicht ganz auf dem neuesten Stand, da er die Thalassa bereits 2010 verkauft hat und seither diverse Dinge geändert wurden. Trotzdem konnte er uns einige wertvolle Tipps geben.

Ingo montiert an den Hecks zusätzliche Handläufe.
Die Unterpolsterung der Edelstahlrohre an den Cockpitbänken lösten sich allmählich auf. Wir haben sie durch Poolnudeln ersetzt. Wir haben nach verblichenen Exemplaren in den Läden Ausschau gehalten, da es sie nur in bunten Ausführungen
gibt und wir sie in weiß benötigen. Der Verkäufer hat sich sehr gefreut, dass jemand so dämlich ist, die verblichenen Teile zu kaufen und hat uns einen Sonderpreis gemacht.
Wir haben Olli und seinen Mitsegler verabschiedet. Mit seiner Duetta 94 „Pandora“ hat er Kurs Martinique genommen. Auf seiner Homepage planbhamburg.de kann seine Reise virtuell begleitet werden.
Ein neuer Druckausgleichsbehälter musste her – der alte begann zu lecken.
Die Lebensqualität an Bord erhöht sich – Ingo hat ein 12 Volt Warmwassergerät installiert.
Auf der Amazone hatte sich die Filteranlage schon bewährt (diverse Wasserfilter und eine UVC-Lampe). Nun gibt es auch an Bord der Thalassa gefiltertes und geschmacklich hervorragendes Trinkwasser aus den Wasserhähnen.
Gesehen in der Marina Puerto Calero während eines kurzen Ausflugs – mehr Sonnenschutz geht kaum.
Ein weiteres Projekt – Refit des Cockpittisches.
„Ja, ist denn schon Weihnachten!?“ Eine unserer neuen Errungenschaften: Der Platz ist dafür vorgesehen, die Anschlüsse waren vorhanden und nun haben wir eine Waschmaschine an Bord. Eine eigene Waschmaschine bringt mehr Unabhängigkeit und Komfort und nicht zuletzt auch bessere Waschergebnisse. Schon während unserer Auszeit 2014/15 war das Waschen ein leidiges Thema. Das Modell fasst 6 kg Wäsche und wiegt nur 52 kg (die meisten Maschinen wiegen über 70 kg) und hat 250 Euro gekostet. Gar nicht so einfach, das immer noch schwere Teil an Bord zu bekommen, in den Salon und die Stufen hinunter in den Steuerbordrumpf zu tragen und an den Standplatz zu zirkeln.. Glücklicherweise hat uns Ingos Namensvetter von der Segelyacht „Nago“ seine Hilfe angeboten, die wir sehr gerne angenommen haben. DANKE!
Wenn wir auch derzeit noch nicht fahrbereit sind, so sind wir wenigstens adrett gekleidet. 🙂