Ortswechsel
Es bleibt schwierig, bei den täglichen schlimmen Nachrichten aus der Ukraine zuversichtlich zu bleiben. An jedem Morgen habe ich die Hoffnung, endlich etwas Positives zu der Entwicklung in der Ukraine zu lesen. Aber was könnte das sein? Friedensverhandlungen, Putin zieht sich aus der Ukraine zurück, das Grauen, das Sterben hat ein Ende? Ja, das würde ich nur zu gerne lesen. Ich weiß, das ist naiv. Ich fürchte, dass solche guten Nachrichten noch lange auf sich warten lassen werden. Und doch schaue ich morgen früh als erstes wieder die Nachrichten auf dem Handy an, man kann ja nie wissen…
Die unvorstellbaren, grauenhaften Ereignisse habe ich im Hinterkopf und es fällt mir zunehmend schwerer, über unsere unbeschwerte Zeit zu schreiben. Ich versuche es trotzdem, will mich nicht unterkriegen lassen.
Nachdem wir Gran Canaria in den letzten Wochen per Mietauto, Linienbus und zu Fuß erkundet hatten, wurde es mal wieder Zeit für einen Ortswechsel. Der Liegeplatz im (kleinen) Hafen von Las Palmas war leider alles andere als optimal. Die fehlende Mooringleine wurde zwar irgendwann ersetzt, trotzdem lagen wir sehr unruhig ganz in der Nähe der Hafeneinfahrt. Die Amazone fand auch bei wenig Wind keine Ruhe, die Fender knarzten, die Leinen ruckten trotz Ruckdämpfern. Da fiel uns der Abschied von dieser schönen und abwechslungsreichen Insel nicht ganz so schwer. Am Sonnabend, dem 16.04.2022, bot sich ein gutes Wetterfenster, um nach Fuerteventura zu segeln. Bei Sonnenschein und vier bis fünf Beaufort aus Nord wurde es ein ganz herrlicher Segeltag. Zwar war der Seegang doch ziemlich hoch und konfus, aber der Amazone hat das nichts ausgemacht. Sie pflügte durch den Atlantik, dass es eine Freude war. Zehn Stunden waren wir unterwegs und erreichten nach 58 Seemeilen die Ankerbucht bei Morro Jable im Süden Fuerteventuras.
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Am nächsten Tag sollte es auch gleich weiter gehen. Der Wind hatte wie vorhergesagt abgeflaut und bei leichtem nordöstlichen Wind fuhren wir unter Motor nach Gran Tarajal. Die 20 Meilen legten wir in knapp fünf Stunden zurück. Es war ein heißer Tag mit starkem Kalima, dem Saharastaub. Im Hafen von Gran Tarajal empfing uns ein Mitarbeiter der Security und wies uns einen Liegeplatz zu. Der Hafenmeister war am Ostersonntag nicht im Dienst. Der Ostermontag ist hier kein arbeitsfreier Tag und so konnten wir schon am nächsten Tag mit dem Hafenmeister besprechen, ob wir die Amazone auf einen ruhigeren Liegeplatz verlegen können. Das war glücklicherweise kein Problem und so konnten wir noch einen Steg weiter in den Hafen in eine Box im Wind verholen. Das war uns besonders wichtig, weil wir nächste Woche für etwa einen Monat nach Bremen fliegen. Malte und Patricia heiraten und das wollen wir natürlich auf keinen Fall verpassen! Ein Lichtblick in dieser düsteren Zeit.
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Die Mietwagen-Situation hat sich sehr entspannt. Wir konnten problemlos ein Auto zu einem akzeptablen Preis mieten und machten viele Ausflüge zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten.
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Morgen bereiten wir die Amazone auf unsere längere Abwesenheit vor und Montag fliegen wir nach Bremen. Wir freuen uns sehr, Familie und Freunde wiederzusehen.